Mittwoch, 18. Februar 2015

Fahrstuhlpsychologie

Ich bin in den letzten Wochen viel im Krankenhaus gewesen. Dort musste ich mit vielen Aufzügen fahren. In jedem der vielen Aufzüge gab es einen Knopf, wo die Schrift besonders stark abgenutzt war.

Es ist der Knopf für das Schließen der Tür. Wenn man die Menschen beobachtet stellt man fest, dass erst die Taste für das Stockwerk gedrückt wird und anschließend sofort die Taste zum Schließen der Tür. Manchmal auch andersherum, um schneller weg zu kommen.
Interessant wird es dann, wenn auf dem Gang Schritte zu hören sind. Die Schritte kommen näher und werden schneller. Will da etwa noch jemand mit? Wie besessen wird der Knopf zum Schließen der Tür malträtiert. Welche Gedanken schießen demjenigen dann durch den Kopf? "Du kommst hier nicht rein", oder eher "wir sind schon voll?". Oder ist es die Zeit, die scheinbar keiner mehr hat, um noch Mitmenschen aufzunehmen?

Wie weit sind wir gekommen?

Der Aufzug hält, die Tür öffnet sich. Der Aufzug ist voller Menschen. Eine Horde Wilder drängt in den Aufzug. Selbstverständlich bevor die Aussteigewilligen aussteigen können. Es ist die schiere Angst, der Aufzug könnte ohne sie losfahren. Zeit, nein Zeit haben wir heute nicht mehr. Aufzugfahren ist zum Überlebenskampf geworden.

Anbei ein sehr lustiges Buch, in dem sich der ein oder andere sicher wiederfindet.

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